Die Frage nach dem Grund der sich häufenden Ausspähungen von Geschäftsreisenden lässt sich relativ einfach beantworten: Zum einen sind sich viele Unternehmen den Risiken dieser besonderen Situation nicht bewusst und treffen keine Vorkehrungen, zum anderen führen die Reisenden mit Hilfe der modernen Kommunikationstechniken viele sensible Daten mit sich. Günstige Voraussetzungen für Spione mit entsprechendem Wissen und Ausrüstung an diese Daten zu gelangen.
Optimale Ausgangssituation
Geschäftsreisende unterliegen im Ausland den ausländischen Behörden und Diensten. Keine ideale Situation für sensible Daten. Die erste Durchleuchtung von Geschäftsreisenden findet manchmal bereits am Flughafen statt, wobei Laptops und Notebooks vor dem Hintergrund des Terrorschutzes auf die gespeicherten Dateien untersucht werden können.
Nach dem Flughafen lauert die Gefahr im Hotel des Geschäftsreisenden. Zum Hotelzimmer haben nicht nur zahlreiche Mitarbeiter freien Zutritt. Bei Reinigungsarbeiten wird die Tür zudem oftmals weit offen gelassen, ein Zutritt Unbefugter ist dabei nie ausgeschlossen. Auch die vorhandenen Hotelsafes bieten im Falle von Spionage durch illoyale Hotelmitarbeiter eher wenig Schutz.
Wird dieses Risiko als realistisch eingestuft, abhängig von Reiseland und Hotel, sollten Geschäftsreisende vermeiden den Laptop, das Handy oder lose Unterlagen mit sensiblen Daten im Hotelzimmer zu lassen. Darüber hinaus ist die Überlegung anzustellen sehr sensible Daten auf einem USB Stick zu platzieren und jederzeit am Körper zu führen. Denn auch Fälle von Diebstahl der Notebooks sind nicht unüblich.
Risikominimierung
Eine weitere Vorkehrung für Geschäftsreisende ist, nur solche Daten mitzuführen die projektbedingt notwendig sind und keine Daten darüber hinaus. Dabei sollte auch immer bedacht werden, dass gelöschte Dateien von Notebook und USB Stick mit entsprechender Software auch wieder hergestellt werden können.
System 360 konnte durch die Teilnahme an mehreren Sicherheitskonferenzen und in Gesprächen mit IT-Sicherheitsexperten einige wichtige Hinweis im Umgang mit sensiblen Daten auf Geschäftsreise identifizieren. Darunter auch, dass es sich empfiehlt auf Geschäftsreisen eine neue, unberührte Festplatte für die Speicherung und Nutzung der sensiblen Daten einzusetzen.
Gleichermaßen Schwachstellen in Hotels, aber auch Flughäfen oder Cafés sind die WLAN-Serviceangebote. Die Sicherheitsstandards sind für die Nutzer kaum einsehbar und so können unter Umständen Inhalte abgegriffen werden oder aber Viren, Trojaner oder Spyware installiert werden.
Ein weiterer Tipp: Achten Sie genau auf die Bezeichnung des WLAN-Netzwerkes. Angreifer können parallel zum Hotelnetzwerk ein eigenes WLAN-Netz mit einem minimal veränderten Namen installieren. Bei einer Verbindung mit diesem Netzwerk sind Sie direkt mit potentiellen Spionen verknüpft. Nutzen Sie darüber hinaus unbekannte WLAN-Netzwerke nur solange wie wirklich notwendig. Deaktivieren Sie die Bluetooth-Schnittstelle, wenn sie nicht benötigt wird.
Doch wie kürzlich am 22. Oktober 2015 in der Frankfurter Allgemeine berichtet, bedarf es für eine effektive Spionage nicht einmal eine Ankopplung zum Internet, eine Speicherkarte und ein kleiner Funkmodem genügen.
Smartphones
Nicht nur Laptops/Notebooks auch das Smartphone birgt einige Risiken im Umgang mit der Sicherheit von Daten. Das Smartphone ist mit tragbaren Computern gleichzusetzen und nahezu unterbrochen mit dem Internet verbunden. Eine gute Möglichkeit für Angreifer an sensible Daten, Bewegungs- und Kommunikationsprofile zu gelangen. Derzeit gibt es noch keine umfassend zufriedenstellende Sicherheitslösung für Smartphones. Daher unser Tipp: Wenn die Datensicherheit eine entsprechend hohe Priorität haben sollte, ist die Nutzung der Daten über das Smartphone nicht geeignet.
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